Brot einweichen bei Schluckstörung

Ein sehr großes Problem bei Schluckstörungen ist, dass kein Brot mehr gegessen werden kann. Doch man kann Brot einweichen, allerdings nicht mit Wasser und anderem Dünnflüssigem.

Brot einzuweichen, sodass ein Patient mit Schluckstörungen es sicher essen kann, ist absolut nicht einfach. Daher gibt es inzwischen eingeweichtes und dann in Form gepresstes Brot zu kaufen.

Wer versucht Brot mit Wasser oder Milch einzuweichen, wird eine böse Überraschung erleben. Denn die Flüssigkeit fließt im Mund aus dem Brot wieder heraus und kann genauso wenig geschluckt werden wie andere dünne Flüssigkeiten.

Einige Betroffene weichen Brot dann mit ebenfalls angedickter Flüssigkeit wie Wasser ein. Das heißt, sie dicken erst das Wasser ein und legen dann das Brot mit beiden Seiten auf oder in diese Flüssigkeit.

Wir haben noch eine bessere Methode gefunden und zwar mit Öl und Joghurt!

Dies geht aber nur mit einer Scheibe ungetoastetem Toastbrot, anderes Brot geht wirklich nicht mehr. Die Scheibe Toast bestreicht man auf der einen Seite mit einem Teelöffel Speiseöl, auf der anderen Seite beschmiert man sie mit Joghurt. Gerne dicker als normal mit Butter oder Margarine.

Dies ungefähr 10 Minuten vor dem Verzehr erledigen. Auf das Joghurt kann man dann einen Belag nach Wahl auftragen. Wir nehmen gerne Marmelade oder weichen Brotaufstrich wie Hummus.

Das Brot dann in mundfertige  Stücke schneiden, wenn Abbeißen nicht mehr geht.

Das Joghurt hat eine gute Konsistenz um das Brot aufzuweichen, weil es sehr feucht, aber nicht dünnflüssig ist wie Milch. Das Öl ist zäh und hat ganz andere Fließeigenschaften als andere Flüssigkeiten. Zudem bietet das Öl noch einige zusätzliche Kalorien, was sehr wichtig ist, wenn der Patient ohnehin appetitlos ist und durch die Schluckstörung zu wenig ist.

-> Wenn es mit Öl nicht klappt oder nicht schmeckt, kann man auch auf beide Seiten Joghurt geben.

Das Öl schmeckt neutral und ist sogar ein Geschmacksverstärker, im Grunde ersetzt es damit auch Butter oder Margarine, die zwar verzehrt werden können, bei Schluckstörungen, aber eben nicht das Brot aufweichen.

Bei uns klappt dieser Trick sehr gut. Wir können aber natürlich damit nicht für alle Patienten mit Schluckstörungen sprechen, da diese sehr individuell sind.

Es ist auch nicht so, dass allgemein keine Teigwaren mehr gegessen werden könnten. Sahnekuchen etwa geht oft. Denn hier hat man weichen, luftigen Teich und viel Creme, die das Essen im Mund gut rutschen lassen. Wenn man diesen Effekt auf ein Brot, also am ehesten Weißbrot überträgt, wird man erfinderisch, wie man das Brot zubereiten kann um es essen zu können.

(Titelbild ist nur ein Symbolbild, zeigt kein eingeweichtes Brot)

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