Seniorenassistenten – bitte nutzen!

Ab Pflegegrad 2 steht den Pflegebedürftigen dase Entlastungsgeld in Höhe von 125 € im Monat zur Verfügung. Diese kann für einen Seniorenassistenten verwendet werden.

Gedacht ist das Entlastungsgeld für Hilfe im Haushalt, aber auch als Entlastung für die Pflegenden Angehörigen. Viele brauchen es leider für das Putzen der Wohnung. Doch Seniorenassistenten bieten ja viel mehr als nur das.

Sie können allgemein im Haushalt helfen. Alle Arbeiten, die anfallen und die der Pflegebedürftige nicht selbst schafft. Die Pflegenden Angehörigen dürfen auch den Assistenten bemühen, dass er ihnen Arbeiten abnimmt, die sie aufgrund der Überbelastung nicht schaffen.

Das können viele Dinge sein. Es ist aber geregelt, dass der Seniorenassistent nicht alle möglichen Arbeiten übernehmen darf, denn er soll anderen nicht den Verdienst wegnehmen, etwa nicht den Baumdiensten oder den Rollstuhltaxis. Denn ein Seniorenassistent darf die Pflegebedürftigen zum Arzt begleiten, aber er soll nicht den Fahrdienst ersetzen.

Er darf mit den Pflegebedürftigen spazieren gehen, sie unterhalten, mit ihnen spielen, sie mobilisieren, gemeinsam Essen, fernsehen – alles, das was dem Pflegebedürftigen noch Spaß macht und ihn anregt. Meist ergibt sich nach den ersten Kontakten, welcher Einsatz am besten ist.

Wir nutzen den Seniorenassistenten für die Unterhaltung unseres Angehörigen. Er spielt mit ihm Luftballon hin- und herschießen, was sehr gut für die Beweglichkeit und Reaktionsfähigkeit ist. Auch kleine Ballspiele und Kinder-Dart. Dazwischen wird etwas einfaches Gedächtnistraining gemacht.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Etwa Stadt-Land-Fluß in vereinfachter Form gespielt. Wortfinde-Spiele gehen auch noch bei fortgeschrittener Demenz. Dabei geht es dann aber nicht darum, dass der Pflegebedürftige Fortschritte machen muss oder wie bei einer Therapie gefordert wird. Sondern es geht darum, dass er Bestätigung erfährt und an schöne Dinge denkt.

Daher macht man die Rätsel und Denkaufgaben eher einfach. Ratet aber auch selber mit. Es soll kein Lehrer-Schüler-Abfragen sein. Für viele Senioren ist es dann auch einfach gut, mal wieder mehr zu sprechen. Ein guter Seniorenassistent hat viele Ideen und findet immer Neues, was seinen Kunden gut tun kann.

Leider wird diese wertvolle Hilfe meist fürs Putzen verbraucht. Und dafür geht viel zu viel Geld weg. Denn für eine Stunde putzen ist das Honorar viel höher als bei einer normalen Putzfrau. Warum? Weil der Seniorenassistent eine extra Ausbildung für den Umgang Pflegebedürftiger hat.

Man kann sich aber denken, dass die 125 € im Monat viel zu wenig sind, für alle möglichen Hilfen im Haushalt. Es wäre wesentlich angebrachter, die Pflegebedürftigen dürften sich für das Budget normale Putzfrauen suchen oder das Putzen und die Haushalthilfe würde gesondert abgerechnet und dafür würde der Seniorenassistent für anspruchsvollere Aufgaben als Putzen gebucht.

Denn es gibt vieles, was den Pflegebedürftigen noch gut täte. Auch ist es einfach gut, wenn wöchentlich der Assistent vorbei kommt und nach dem Rechten schaut. Er hat eine andere Rolle als die Therapeuten und der Pflegedienst. Er ist wie ein Freund und privater Besuch für den Pflegebedürftigen und daher sehr wichtig.

Auch, wenn noch viele Familienangehörigen involviert sind, kommt dem Assistenten einfach eine andere Rolle zu, die wichtig und erholsam ist in der Pflege. Viele Seniorenassistenten spielen einfach Karten oder Schach und andere Gesellschaftsspiele, was viel Leichtigkeit in den Pflegealltag bringt.

Dieser Beruf ist sehr wichtig, sehr gefragt und nicht so schlecht bezahlt! Er eignet sich für Quereinsteiger und für alle, die ab einem gewissen Alter keine Anstellung mehr finden. Natürlich muss man dafür geeignet sein und ein Herz für Senioren und Behinderte haben. Eben sozial denkend.

Einstieg findet man in diesen Beruf, wenn man bei einem örtlichen Seniorenassistenten nachfragt und sich zur Mitarbeit anbietet. Wir nutzen den Seniorenassistenten auch manchmal dafür, dass er einfach da ist, wenn wir Angehörigen nicht im Hause sein können. Er ist sehr flexibel in seinen Terminen. Das Budget reicht aber nur für 1 Stunde pro Woche.

 

Titelbild: Tania Van den Berghen auf Pixabay

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