Widerspruch verteidigen – Einen Pflegegrad erfolgreich anfechten!

Sie haben eine Entscheidung des MDK erhalten, die Sie nicht teilen? Sie wissen einfach, dass Sie oder Ihr Angehöriger einen höheren Pflegegrad benötigen? Dann legen Sie einfach Widerspruch ein.

Warum ist ein Pflegegrad wichtig?

Wenn Sie oder ein Familienmitglied aufgrund von gesundheitlichen Problemen auf Pflege angewiesen sind, ist ein Pflegegrad unerlässlich. Ein Pflegegrad ist eine Bewertung, die von der Pflegeversicherung durchgeführt wird, um den Grad der Pflegebedürftigkeit einer Person zu bestimmen.

Ein höherer Pflegegrad bedeutet mehr Leistungen und finanzielle Unterstützung durch die Pflegeversicherung. Wenn Sie der Meinung sind, dass der Pflegegrad zu niedrig ist oder falsch bewertet wurde, sollten Sie unbedingt Widerspruch einlegen. Denn ein höherer Pflegegrad wird Ihnen und der Familie helfen, die notwendige Pflege und Unterstützung zu erhalten, die Sie benötigen.

Wann sollte man einen Pflegegrad anfechten?

Grundsätzlich sollten Sie sich an den Kriterien orientieren, die für die Einstufung in einen Pflegegrad relevant sind. Dazu gehören beispielsweise die Fähigkeit, sich selbst zu versorgen, die Mobilität und die kognitive Leistungsfähigkeit.

Auch wenn sich dern Gesundheitszustand verschlechtert hat, sollte man einen neuen Antrag auf Einstufung in einen höheren Pflegegrad stellen. In jedem Fall sollte man schnell handeln und sich nicht scheuen, seine Ansprüche zu verteidigen. Denn nur so können Sie selbst oder Ihr Angehöriger die die Unterstützung erhalten, die man benötigst.

Wie kann man einen Pflegegrad anfechten?

Für den Widerspruch müssen Sie innerhalb von vier Wochen nach Erhalt des Bescheids schriftlich Widerspruch einlegen und Gründe darlegen. Dazu gleich alle relevanten Informationen und Nachweise vorlegen, um die Argumente zu unterstützen.

Der Widerspruch wird dann von der Pflegekasse geprüft und es kann zu einer erneuten Begutachtung kommen. Es ist auch möglich, einen Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz zu stellen, um den Pflegegrad vorläufig zu ändern.

Was sind die Folgen eines erfolgreichen Widerspruchs?

Zunächst einmal wird der Pflegegrad neu bewertet und eventuell höher eingestuft, was sich positiv auf die finanzielle Unterstützung auswirken kann. Zudem hat man durch den erfolgreichen Widerspruch auch die Möglichkeit, weitere Leistungen wie beispielsweise eine Kurzzeitpflege oder eine Verhinderungspflege zu beantragen.

Auch die Qualität der Pflege kann sich durch eine höhere Einstufung verbessern, da mehr Zeit und Ressourcen für die Betreuung zur Verfügung stehen. Insgesamt kann ein erfolgreicher Widerspruch also dazu beitragen, dass Sie oder Ihr Angehöriger eine bessere Pflege erhalten und die Lebensqualität steigt.

Welche Unterstützung gibt es für Betroffene?

Wenn Sie einen Widerspruch gegen die Entscheidung der Pflegekasse einlegen wollen, können Sie auf verschiedene Arten Unterstützung erhalten. Es ist aber nicht so schwer, dies alleine zu bewältigen oder mit Angehörigen.

Eine Möglichkeit ist, sich von einem Anwalt beraten zu lassen, dies aber nur in hartnäckigen Fällen. Dieser kann helfen, den Widerspruch zu formulieren und bei der Durchsetzung der Ansprüche unterstützen.

Aber mittlerweile gibt es auch immer mehr Pflegeberater, die sich auf solche Dinge spezialisiert haben. Darüber hinaus gibt es auch Selbsthilfegruppen und Facebook- Gruppen, in denen sich Betroffene austauschen und gegenseitig unterstützen können.

Wie können wir uns für mehr Gerechtigkeit in der Pflegeversicherung einsetzen?

Wenn es um die Pflegeversicherung geht, ist Gerechtigkeit ein wichtiger Faktor. Leider gibt es immer wieder Fälle, in denen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen das Gefühl haben, dass die Entscheidungen der Pflegekassen nicht fair sind. Doch was können wir tun, um uns für mehr Gerechtigkeit in der Pflegeversicherung einzusetzen?

Eine Möglichkeit ist, sich über die eigenen Rechte und Ansprüche zu informieren und im Zweifelsfall Widerspruch einzulegen. Aber auch politisches Engagement kann helfen, um auf Missstände aufmerksam zu machen und Veränderungen anzustoßen. Leider haben wir Pflegende Angehörige dafür so gut wie keine Zeit!

Und genau das wird von den zuständigen Behörden und Ämtern gnadenlos ausgenutzt. Einige Verbände und Gruppen unternehmen aber zumindest Dinge wie das Schreiben von Petitionen oder das Einbringen von Vorschlägen in politische Gremien. Zusammen können wir uns für eine gerechtere Pflegeversicherung einsetzen und dafür sorgen, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen fair behandelt werden.

Einen Pflegegrad anzufechten lohnt sich

In vielen Fällen lohnt sich der Widerspruch, denn oft verschätzen sich die Mitarbeiter des MDK, ob absichtlich oder nicht – weiß man nicht so genau.
Es ist ja auch logisch, so ein Gespräch dauert nicht lange. Es werden Fragen abgehakt, aber bei weitem nicht alles Relevante. Im Grunde macht sich der Mitarbeiter nur einen kurzen Eindruck von der Pflegeperson und in den meisten Fällen schätzt er sie fitter ein, als sie ist.

Bekommt man dann seine Einstufung, hat man aber eine detaillierte Liste zur Hand, die es sich durchzugehen lohnt. Hier sieht man dann nämlich wie oft relativ willkürlich Fähigkeiten angekreuzt wurden, die gar nicht besprochen wurden und nicht mehr vorhanden sind. Die Begutachtung ist einfach oft sehr oberflächlich.

Als Angehöriger muss man sich dann hinsetzen und diese einzelnen Module ganz genau abarbeiten und für sich selbst neu ankreuzen. Im Widerspruch listet man dann alles auf, was falsch angekreuzt wurde und schreibt am besten noch was zum Zustand des Pfleglings dazu. Zu lang und aufwendig sollte das Schreiben aber nicht sein, lieber kompakt und direkt.

Geht man so direkt auf die falsch angekreuzten Fähigkeiten ein, muss der MDK einen neuen Termin ausmachen. Bei diesem Termin kann es etwas konfliktbeladen sein, denn die Mitarbeiter sind geschult, die Patienten eher herab- als hochzustufen. Auch haben sie leider die Einstellung oder Annahme, dass sich privat Pflegende „bereichern“ wollen.

So sind diese Termine immer ein bisschen diffizil und Pflegende Angehörige haben oft Angst davor. Es ist ein bisschen wie eine Prüfung. Denn die MDK-Mitarbeiter wittern Betrug. Genau diese Einstellung ist aber ein weiterer Punkt, der uns das Leben so schwer macht.

Wir Pflegenden Angehörigen werden gnadenlos ausgenutzt vom Gesundheitssystem und müssen dann noch für die paar „Kröten“ Pflegegeld kämpfen, die der Pflegling bekommen soll. Es ist noch nicht mal so, dass das Pflegegeld im Ganzen die Pflegenden Angehörigen bekommen! Nein, oft verbraucht der Pflegling das Geld für Hilfsmittel oder anderes.

Das ist ein wirklich schlimmer Zustand, denn somit arbeiten Pflegende Angehörige wortwörtlich wirklich für einen Appel und ein Ei.

Das Pflegegeld, das in Deutschland gezahlt wird, wenn man zuhause pflegt, ist in jeder Einstufung ein absoluter Witz im Vergleich zum Aufwand und zur nervlichen Belastung.

Somit ist es wirklich schlimm, dass man oft für eine korrekte Einstufung des Pflegegrades auch noch kämpfen und sich prüfen lassen muss.

Ohne das Pflegegeld ginge es gar nicht, aber auch mit dem Pflegegeld reicht es hinten und vorne nicht, so dass die Pflegenden Angehörigen ganz automatisch ausgebeutet werden.


 

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