Trinkflaschen bei Dysphagie/Schluckstörung

Es gibt für Schluckstörungen zwar zahlreiche Becher und Trinkhilfen. Letztendlich muss man aber anscheinend für jeden Patienten individuell schauen, womit er gut trinken kann.

Da es bei Schluckstörungen ohne Andickung der Getränke nicht mehr geht, muss man immer wieder neu eine gewisse Menge zum Trinken anmischen.

Der Nachteil bei vielen Andickungsmitteln ist, dass sie später nachdicken und das Getränk nicht mehr trinkbar ist, weil festes Gelee geworden. Es ist dann auch gefährlich, wenn der Patient nach dem Getränk greift, denn es kommen dann unkontrolliert Gelee-Brocken in den Mund.

Es hört sich also in der Theorie vieles leichter an, als es in der Praxis ist. Wir haben jetzt das 3. Andickungsmittel ausprobiert, mit dem es einigermaßen geht. Und wenn wir sagen einigermaßen, dann heißt es auch so. Richtig toll ist das mit dem Andicken nicht. Denn auch mit großer Mühe kann man nicht alle Flüssigkeiten damit gut trinkbar machen.

Beispielsweise entwickelt sich Kaffee mit Milch und Andickungsmitteln ganz komisch. Es bilden sich kleine Geleeflocken im Kaffee, die Konsistenz wird komisch und ist nicht mehr ohne Verschlucken trinkbar (zumindest bei unserem Pflegling). Obstsäfte müssen wir auch nachdicken, selbst wenn sie sämig sind und auch das ist schwierig, mit den Andickungsmitteln, das ist eher ein Glücksfall, wenn dies bei einem Saft gut gelingt.

Aktuell ist das Ergebnis mit klarem Wasser plus Andickungsmittel – VISCOclear – Hilfsmittel für Schluckstörungen (biozoon.de) bei uns am besten. Aber auch hier gibt es Überraschungen bzw. das Getränk verändert sich nach dem Andicken. Es wird über Stunden hinweg flüssiger.

Zwar löst sich das Gelee mit der Zeit richtig gut auf, nicht so wie bei anderen Mitteln, aber da es nach Stunden flüssiger wird, muss man aufpassen, in welchem Mischverhältnis man es vorab mischt, damit es nicht zu flüssig wird. Andere Andickungsmittel werden eher fester nach Stunden.

Insgesamt sind wir aber sehr froh, dieses Andickungsmittel gefunden zu haben, weil leider Thick&Easy bei uns gar nicht ging (es gab immer wieder Rückfluss in den Rachen, was hochgefährlich ist bei Schluckstörungen. Das heißt, 5 Minuten nach dem getrunken wurde, kam die Flüssigkeit unkontrolliert wieder hoch.)

Bei unserer Form von Dysphagie / Schluckstörung ist es absolut wichtig, dass das Andickungsmittel amalyseresistenzt ist!! Wir hatten zuerst das Mittel von Nutricia. Doch dieses bewirkt, dass sich das Getränk nach dem Andicken verändert, es bilden Geleeklumpen oder dickt nach. Es lohnt sich wirklich, verschiedene amalyseresistente Andickungsmittel zu probieren, denn sie sind tatsächlich verschieden. Wir kommen aktuell mit dem VISCOclear am besten klar. (Amalyseresistent bedeutet speichelresistent. Das wiederum bedeutet, die Flüssigkeit bleibt auch im Mund noch dick.)

Überraschenderweise nehmen viele Pflegeheime und auch Logopäden immer noch Thick&Easy, das nicht speichelresistent ist und nur auf Stärke basiert.

Doch kommen wir nun zu den Gefässen. Da wir nicht immer nur ein Glas voll anmischen können, denn unser Pflegling hat dann schon zwischendurch so viel Durst, dass er mehr als ein Glas trinken will, muss man vorbereitet sein.

Leider geht es bei Dysphagie nicht, dass man mal eben schnell was anrührt. Das Getränk muss stehen bleiben um zu einer trinkbaren Masse zu werden. Ich nehme daher eine Trinkflasche, in die ich die Flüssigkeit mit Pulver gebe und diese gut durchshake. Dadurch mischt sich das Andickungsmittel besser als im Glas mit Gabel  verrührt.

Die Trinkflaschen*, die ich gefunden habe, sind auch gut zum Trinken, denn sie lassen sich gut säubern und unser Patient kann damit gut trinken, da die “Schnaube” nur kurz ist. Also nicht wie bei einem Strohhalm, was nicht mehr geht bei ihm und auch nicht wie bei einer Schnabeltasse, welche bei Dysphagie auch nicht mehr gehen.

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Viele Trinkflaschen haben ein komplexes System um die Flüssigkeit kontrolliert herausfließen zu lassen, aber diese sind äußerst schwer sauber zu halten. Besonders dann, wenn die Patienten mit Essen im Mund trinken wollen. Aber auch unabhängig davon, kann man sie immer nur durchspülen und nicht gut reinigen. Bei diesen Trinkflaschen aber geht das sehr gut. Sie können schnell mit Schwamm und Spüli abgewischt werden und wieder neu befüllt. Da das Set 3 Flaschen enthält, kann man immer abwechseln. Und durch die Schnaube kommt auch angedickte Flüssigkeit, was bei vielen Trinkbechern und Trinkflaschen nicht mehr geht.

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