Pflegewissenschaften studieren: Ein Einblick in das Fach und die Berufsmöglichkeiten

Da es immer mehr Pflegebedürftige gibt und die Pflege immer komplexer wird, besonders durch die Multimorbidität im Alter, gibt es seit einiger Zeit das Studienfach Pflegewissenschaften. 

Das Fach kombiniert naturwissenschaftliche, soziale und pflegerische Aspekte, um die Pflegepraxis zu verbessern und neue Erkenntnisse in der Gesundheitsversorgung zu gewinnen. Aber worum geht es genau in diesem Studiengang, was sind die Inhalte, wer entscheidet sich für ein solches Studium und welche beruflichen Möglichkeiten ergeben sich daraus? Zudem werfen wir einen Blick darauf, wie lange es diesen Studiengang schon gibt.

Worum geht es in den Pflegewissenschaften?

Die Pflegewissenschaften befassen sich mit der Erforschung und Weiterentwicklung der Pflegepraxis. Ziel ist es, die Qualität der Pflege zu verbessern, pflegebedürftigen Menschen eine optimale Versorgung zu gewährleisten und pflegerische Prozesse effizienter zu gestalten. Dazu gehören unter anderem:

– Pflegeforschung: Erforschung neuer Pflegemethoden und -strategien.
– Pflegemanagement: Organisation und Leitung von Pflegeeinrichtungen.
– Gesundheitsförderung: Entwicklung und Umsetzung von Präventionsprogrammen.
– Pflegepädagogik: Ausbildung und Weiterbildung von Pflegekräften.

Studieninhalte

Das Studium der Pflegewissenschaften ist interdisziplinär angelegt und umfasst eine Vielzahl von Themenbereichen, darunter:

– Grundlagen der Pflege: Anatomie, Physiologie, Pathologie, Pharmakologie.
– Pflegepraxis: Pflegemethoden, -techniken und -standards.
– Pflegeforschung: Methoden der wissenschaftlichen Forschung, Statistik, Evidenzbasierte Praxis.
– Sozialwissenschaftliche Grundlagen: Psychologie, Soziologie, Ethik.
– *Gesundheitsmanagement: Betriebswirtschaft, Recht, Qualitätsmanagement.

Studierende erwerben sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten. Praktika in verschiedenen Pflegeeinrichtungen sind ein integraler Bestandteil des Studiums und ermöglichen den Studierenden, ihre Kenntnisse in der Praxis anzuwenden.

Wer studiert Pflegewissenschaften?

Das Studium der Pflegewissenschaften richtet sich an Personen, die ein Interesse an der Pflege und Gesundheitsversorgung haben und die Pflegepraxis wissenschaftlich fundiert weiterentwickeln möchten. Typische Studierende sind:

– Pflegekräfte: Menschen mit einer Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege, die ihre Kenntnisse erweitern und vertiefen möchten.
– Quereinsteiger: Personen aus anderen Gesundheitsberufen oder aus dem sozialen Bereich, die eine akademische Laufbahn in der Pflege anstreben.
– Abiturienten: Junge Menschen, die direkt nach dem Schulabschluss ein Studium im Gesundheitswesen beginnen möchten.

Berufliche Möglichkeiten

Ein abgeschlossenes Studium in Pflegewissenschaften eröffnet vielfältige Karrierewege. Absolventen können in verschiedenen Bereichen tätig werden, darunter:

– Pflegeleitung: Führung von Pflegeeinrichtungen oder -abteilungen.
– Pflegeforschung: Arbeit in Forschungsinstituten oder Universitäten.
– Lehre: Ausbildung von Pflegekräften an Berufsfachschulen oder Hochschulen.
– Gesundheitsberatung: Beratung und Schulung von Patienten, Angehörigen und Pflegepersonal.
– Qualitätsmanagement: Entwicklung und Umsetzung von Qualitätsstandards in Pflegeeinrichtungen.

Krankenschwester mit Brille und Mundschutz

Wer aus der Pflegepraxis kommt, Abitur hat oder nachholt, kann Pflegewissenschaften studieren.

Historie des Studiengangs

Das Studienfach Pflegewissenschaften ist relativ jung. Die ersten Studiengänge wurden in den 1980er und 1990er Jahren in den USA und in einigen europäischen Ländern eingeführt. In Deutschland etablierte sich das Fach in den 1990er Jahren, wobei die Universität Bremen 1992 als erste deutsche Hochschule einen Studiengang in Pflegewissenschaften anbot. Seitdem hat sich das Fach kontinuierlich weiterentwickelt und ist heute an vielen Hochschulen fester Bestandteil des Studienangebots.

 

Das Studium der Pflegewissenschaften bietet eine fundierte akademische Ausbildung, die sowohl theoretische als auch praktische Aspekte der Pflege abdeckt. Es richtet sich an engagierte Menschen, die die Pflegepraxis verbessern und wissenschaftlich fundierte Lösungen für Herausforderungen im Gesundheitswesen entwickeln möchten. Mit einem Abschluss in Pflegewissenschaften stehen den Absolventen vielfältige und spannende berufliche Möglichkeiten offen, die weit über die traditionelle Pflege hinausgehen.

Fazit für uns Pflegende Angehörige

Wie man sieht, ist das Thema Pflege hochkomplex, umso verwunderlicher ist es, wie von Krankenkassen, Staat und Regierung stillschweigend akzeptiert wird, das oft völlig ungelernte Angehörige, dies übernehmen. Zwar kann man als Pflegender Angehörige diverse Kurse besuchen, besonders die Krankenhäuser bieten da Erste Hilfe und leiten die Angehörigen an, dennoch ist es ein Witz, dass man dies alles Laien überlässt und dies nicht entsprechend anerkennt und würdigt.

Dazu muss man aber auch sagen, dass die meisten Pflegebedürftigen, je nach Schweregrad der Erkrankungen etc. am besten zuhause von ihren Familienmitgliedern gepflegt werden, denn die Familienangehörigen können sich exakt 1:1 auf den Patienten einstellen, sein Verhalten lesen und sind irgendwann perfekt eingespielt.

Es sollte aber einfach nicht vergessen, welch komplexen Job die Angehörigen da übernehmen und zwar oft sogar von Heute auf Morgen, weil die Not der Situation dies erfordert.

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